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Ich habe an meinem Buch gearbeitet und ein kleines aber höchst interessantes Experiment gewagt.
Es gibt eine viel zitierte Aussage: „Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich am meisten umgibst.“ Eine These, die tief blicken lässt – wenn sie denn wahr ist. Doch wie oft denken wir wirklich bewusst über unser Umfeld nach?

Ich wollte es genau wissen. Ich habe mir die Zeit genommen, mein soziales Umfeld auf eine Weise zu analysieren, die mir eine ehrliche, ungeschönte Sicht auf meine Kontakte gibt. Ich wollte nicht die üblichen Seminar- oder Stammtischweisheit, sondern sehr konkrete Fragen zu jeder einzelnen Person beantwortet wissen.
Ein Selbstexperiment, das mehr über mich aussagen sollte, als ich erwartet hatte.

Das Experiment: Ein Blick auf mein Umfeld

Ich begann mit einer simplen, aber konsequenten Methode: Ich notierte alle Personen, mit denen ich in den letzten Wochen aktiv Kontakt hatte. Erst die, mit denen ich gesprochen habe, dann jene, mit denen ich mich per Messenger oder WhatsApp ausgetauscht habe. Die Zahl wuchs schneller, als ich gedacht hätte – 68 Namen standen schließlich auf kleinen Klebezetteln.

Doch die vielen Zettel waren nicht genug. Ich wollte wissen: Wie beeinflussen mich diese Menschen? Bringen sie mich voran oder halten sie mich zurück? Inspiriert mich mein Umfeld – oder zehrt es an mir?

Ich entschied mich, meine Kontakte in vier Gruppen einzuteilen:

  1. Energiequellen – Menschen, die mich inspirieren, motivieren und mit denen Gespräche tiefsinnig und bereichernd sind.
  2. Mitreisende – Menschen, die angenehm sind, aber keine treibende Kraft in meinem Leben darstellen.
  3. Ballast & Räuber – Menschen, die mich herunterziehen, ausbremsen oder emotional erschöpfen.
  4. Herausforderungen – Kontakte, die anstrengend sind, aber beruflich oder strategisch nützlich sein können.

Zu jeder Gruppe fertigte ich ein Blatt mit einigen konkreten Fragen und Aussagen die zu einer Person passen. Falls nicht, kommt sie in eine andere Gruppe.
Was nun folgte, war der entscheidende Moment: Die ehrliche Zuordnung. 😊 

Die große Erkenntnis: Wer bestimmt mein Leben?

Als ich die Namen schonungslos auf meine vier Blätter sortierte, wurde mir bewusst, wie unterschiedlich die Menschen in meinem Umfeld sind – und wie stark sie mich beeinflussen.

Die Energiequellen waren rar. Ich erkannte, dass nur wenige meiner Kontakte mich wirklich inspirierten oder mir neue Perspektiven eröffneten. Doch diese wenigen waren entscheidend – sie geben mir Kraft und kreative Impulse, die mein Denken erweiterten.

Die Mitreisenden machten den größten Anteil aus. Menschen, mit denen ich Zeit verbrachte, die freundlich waren, aber die mich nicht wirklich voranbrachten. Weder negativ noch besonders positiv – einfach da.

Der Ballast war erschreckend deutlich. Es gab Menschen in meinem Umfeld, die mir immer wieder Energie nahmen, die Gespräche ins Negative zogen, die sich wiederholten, ohne Veränderung, ohne Wachstum. Und doch ließ ich sie immer wieder Teil meines Lebens sein.

Herausforderungen gab es einige. Geschäftliche oder strategische Kontakte, die mich manchmal stressten, aber auch Chancen boten. Bei ihnen wurde mir klar: Wie viel Energie bin ich bereit zu investieren, wenn es nur um finanziellen oder geschäftlichen Nutzen geht?

Die große Wahrheit: Wer bin ich im Spiegel meines Umfelds?

Das Einordnen war nicht leicht. Manche Menschen passten in mehrere Kategorien, andere wollte ich lieber nicht ehrlich bewerten. Doch genau darin lag die Erkenntnis.

Die ungeschönte Wahrheit waren meine vier Listen mit Aussagen die ich mir vorab erstellte. Es waren eindeutige Fragen und Antworten, die ich mir während der Zuordnung jeder Person laut vorlas, um zu überprüfen, ob die Aussagen auf sie zutreffen.

Nach stundenlangem Überlegen wurde mir bewusst: Mein soziales Umfeld war anders als ich es mir gewünscht hätte. Es gab wenige echte Energiequellen, viele Mitreisende – und mehr Ballast, als mir lieb war. Ich erkannte, dass viele meiner Kontakte aus reiner Gewohnheit existierten, nicht aus echter Verbindung.

Die berühmte Aussage „Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du dich am meisten umgibst“ hat mich nach diesem Experiment noch stärker beschäftigt. Wenn das stimmt – was sagt das über mich aus?

Wenn ich mich hauptsächlich mit Energiequellen umgebe, werde ich inspiriert, motiviert und wachse. Doch wenn Ballast überwiegt, wird mein Denken langsam, schwer und negativ.

Mir wurde klar: Meine Umgebung ist nicht nur ein Spiegel – sie formt mich aktiv. Jeder einzelne Kontakt beeinflusst meine Gedanken, meine Kreativität, meine Energie und letztlich meine Entscheidungen.

Der nächste Schritt: Die bewusste Entscheidung

Nach dieser Analyse blieb eine entscheidende Frage: Bin ich bereit, mein Umfeld aktiv zu gestalten?

Ich will mehr Zeit mit Energiequellen verbringen. Die wenigen inspirierenden Menschen in meinem Umfeld verdienen meine Aufmerksamkeit. Ich möchte diese Beziehungen vertiefen und bewusst pflegen.

Ich will Mitreisende nicht aus dem Blick verlieren – aber ihre Rolle erkennen. Sie müssen nicht alle verschwinden, doch sie sind keine Priorität.

Ich muss Ballast loslassen. Das ist vielleicht der schwerste Schritt, aber es ist notwendig. Einige Kontakte werden immer wieder gepflegt, nicht aus Freude, sondern aus Gewohnheit oder Verpflichtung. Aber was gibt mir das wirklich?

Ich werde Herausforderungen strategisch sehen. Es ist nichts falsch daran, mit anstrengenden Menschen zu arbeiten, wenn es ein bewusstes Investment ist – solange ich klar erkenne, wo meine Grenzen sind.

Fazit: Du bist der Direktor in deinem Zirkus
Mein Selbstexperiment hat gezeigt: Es liegt in unserer Hand, wer unser Denken, unsere Energie und letztlich das eigene Leben beeinflusst. Dein Umfeld bist Du, ob Du willst oder nicht.

Jede Entscheidung, mit wem Du Zeit verbringst, ist eine Entscheidung darüber, wer Du ab jetzt wirst. Das bedeutet nicht, dass Du dein Umfeld radikal umkrempeln musst – aber es bedeutet, bewusster zu wählen, wo man seine Energie investiert.
Denn am Ende sind wir nicht nur der Durchschnitt der Menschen um uns herum. Wir sind das Resultat der Menschen, denen wir erlauben, unser Denken zu prägen.

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